Ein erstes Ausrufezeichen setzte das WNBL-Team des TSV am Wochenende. Nach vier, teils deutlichen, Siegen konnte das Finale des Herner WNBL-Turniers gegen die bis dahin ebenso souverän aufspielenden Zehlendorfer hauchdünn mit 73:72 n.V. für sich entschieden werden.
Acht WNBL-Teams aus ganz Deutschland spielten am Wochenende in Herne den Brinker-Cup aus. Für den TSV war es ein erster Gradmesser nach einem lockeren 106:50 gegen die Metropol Girls zum Trainingsauftakt. Die U17 bekam es in den Vorrundenspielen am Samstag mit dem SC Rist-Wedel, dem Dauerkonkurrenten ASC Göttingen und Basketball 4 Girls Chemnitz zu tun.
Der SC Rist-Wedel ging gegen die Hoheleye-Mädels als Außenseiter in die Eröffnungspartie des Turniers. Auch wenn die Hagener im ersten Viertel gleich eine Reihe von einfachen Abschlüssen ungenutzt ließen, änderte dies nichts am ungefährdeten Sieg. Mit zunehmender Trefferquote und besserem Passspiel zog das Team Schritt für Schritt davon. Ein 56:26-Auftakterfolg war die Folge.
Gegen den ASC sollte das Team dann deutlich mehr gefordert werden. Zuletzt standen sich einige der Akteure im U15-Finale der letztjährigen Meisterschaft gegenüber. Ähnlich wie damals war auch diesmal ASC-Spielerin Jennifer Crowder Hauptdarstellerin der Anfangsphase, ehe Chantal Neuwald ihre Kreise effizient einengen konnte und der zwischenzeitliche Rückstand in eine Fünf-Punkte-Pausenführung umgemünzt wurde. Nach einem spannenden dritten Viertel, zeigten die Mädels eine taktisch gute und abgeklärte Leistung bei geringer Fehlerquote. Angeführt von Birte Bencker bauten sie den Vorsprung sowohl durch Set-Plays als auch durch gutes Fastbreakspiel bis zum 55:41-Endstand aus.
Der dritte Vorrundengegner Chemnitz, Deutschlands Basketball Zentrum der Frauen, war ebenfalls in den vorausgegangenen Partien siegreich, sodass es in dieser Begegnung um den Gruppensieg ging. Nach einem schnellen 11:2-Beginn war der Wiederstand der dezimierten Chemnitzer früh gebrochen. Alle Spielerinnen kamen zum Einsatz und der Vorsprung wuchs weiter an. Immer wieder wurden korbnahe Abschlüsse gefunden und genutzt. Allerdings wäre ein höherer Sieg möglich gewesen, doch ließ die Anspannung ob des feststehenden Gruppensieges merklich nach und gestatteten dem Gegner selbst allzu häufig einfache Punkte.
Am Finaltag hieß der Halbfinalgegner OKE Panthers Osnabrück, die sich nach zwei Siegen über den Herner TC bzw. den Rhöndorfer TV und einer Niederlage gegen BG Zehlendorf als Zweite für das Halbfinale qualifizierten. Die erste Halbzeit gestaltete sich offen. Erstmals im Turnier musste gegen eine Zonenverteidigung agiert werden. Dies klappte auf Anhieb gut und es boten sich immer wieder Abschlüsse für Alina Gimbel unter dem Korb. Allein die Verteidigung verhinderte eine höhere Halbzeitführung als ein 24:20. Nach einer Umstellung der Blockverteidigung erspielten sich die Mädels Punkt um Punkt und entschieden die Partie binnen vier Minuten. Letztlich zog man mit einem 60:34 hochverdient ins Finale ein.
Hier kam es dann zum Spiel der besten Teams des Turniers, indem die BG Zehlendorf in der ersten Halbzeit immer eine kleine Führung inne hatte. Kurz vor der Halbzeit schienen sich die Berlinerinnen sogar abzusetzen. Fehlende Gefahr von außen, aber auch eine zu langsame Ballzirkulation waren hier die Ursache. Danke eines Dreiers von Mona Kramer, die noch drei weitere Würfe von jenseits der 6,75-Marke folgen ließ, waren die Mädels aber zur Halbzeit wieder auf Tuchfühlung (26:32). Angepeitscht von der „Bank“ folgte ein konzentrierter Start in die zweite Halbzeit und ließ den Rückstand schmelzen. Doch kamen die starken Hauptstädter unter dem Korb immer wieder zum Abschluss und behielten ein hauchdünnes Polster. Phasenweise wurde den Zuschauern nun ein hochklassiges Spiel geboten. Isa Judtka und Co waren sowohl aus der Distanz erfolgreich als auch unter dem Korb, während auf der anderen Seite Nationalspielerin Noemie Rouault kaum zu stoppen war. Eine Minute vor Schluss und fünf Punkten Rückstand sowie dem foulbedingtem Ausscheiden Birte Benckers schien die Partie dann bereits zu Ungunsten der Hagener entschieden zu sein. Doch ließen zwei schnelle Abschlüsse und die Berliner Nerven von der Freiwurflinie wieder hoffen. Drei Punkte bei noch neun Sekunden galt es aufzuholen. Nach Pass von Jordis Wächter schaffte Chantal Neuwald genau dies – 64:64 und drei Minuten Verlängerung. Hier trafen beide Teams hochprozentig aus der Distanz. Ein Dreier machte letztlich den Unterschied und der TSV ging bei Ballbesitz und mit einer Ein-Punkt-Führung in die letzten 24 Sekunden. Da die Berliner erst bei einem Mannschaftsfoul waren, wechselte der Ballbesitz nicht mehr.
Der Turniersieg war unter Dach und Fach und ein guter Schritt in der Vorbereitung für die WNBL-Saison getan.
Für den TSV spielten:
Marie Vespermann (0/n.e./5/2/n.e.), Mona Kramer (6/5/3/3/14), Chantal Neuwald (12/13/5/8/9), Paulina Fritz (2/0/0/0/0), Liesa Mikus (4/0/2/2/n.e.), Birte Bencker (8/7/2/3/4), Isidora Maksic (2/0/3/2/0), Isabelle Judtka (0/6/4/13/21), Merisa Nasup (4/3/4/2/0), Jordis Wächter (4/6/6/13/0), Alina Gimbel (14/15/25/12/24), Jasmina Klai (0/n.e./0/0/n.e.).
Spielergebnisse im Überblick:
vs. SC Rist-Wedel 56:26
vs. ASC Göttingen 55:41
vs. Basketball 4 Girls Chemnitz 59:38
vs. OKE Panthers Osnabrück 60:34
vs. BG Zehlendorf 73:72 (n.V. 64:64)