Sollte sich ein Handballfan am 27.11. gegen 19:00 in die Öwen-Witt-Halle verirrt haben, hätte er seine Meinung zu dem aus Handballersicht soften Basketball zumindest etwas überdenken können. In einem – euphemistisch ausgedrückt – intensiv geführtem Spiel pfiff das Schiedsrichterduo eine durchgängige Linie, an die sich die Spieler recht unterschiedlich anpassen konnten.
Die Vorzeichen aus der Perspektive der Gastgeber waren nicht unbedingt rosig, bedeuten Spiele gegen Haspe doch in der Regel klare Niederlagen für das Team von der Hohenleye. Optimistisch stimmte aber der bisher positive Saisonverlauf mit vielen guten Leistungen und schon drei auf dem Feld gewonnen Partien – der ein oder andere erinnert sich an komplette Spielzeiten, in denen es nicht mehr als drei Siege gab.
Dementsprechend motiviert startete Schwarz-Gelb ins Spiel, was insbesondere in der Defense Wirkung zeigte. Haspe war in den ersten Angriffen nicht präsent, so dass sich der Trainer nach zwei Minuten genötigt sah, eine Auszeit zu nehmen und in Lautstärke und Wortwahl eine Bewerbung als Bierkutscher abzulegen. Was erfolgreich war, Haspe spielte, was Haspe bisher immer gegen Unified spielte, zügiges, sicheres Passspiel, mit Geduld, bis der freie Mann am Zonenrand gefunden wurde, und kam so besser ins Spiel. Nach acht Minuten konnten sich die Hasper so deutlich von 7:7 auf 7:16 absetzen, das Spiel schien seinen gewohnten Lauf zu nehmen. Bis zur Viertelpause allerdings legte Unified nach ,eine Auszeit von Coach Kalle brachte wieder Ordnung ins Spiel.
Ins zweite Viertel ging es etwas zäh, die Verteidigung dominierte, in neun Minuten fielen jeweils nur acht Punkte, ehe in der Schlussminute noch ein 5:2 folgte. Im zweiten Viertel deuteten die Hasper allerdings schon an, dass auch von der Dreierlinie mit Ihnen zu rechnen war. Bei Unified konnten in dieser Phase nur Leon und Martin punkten.
Die ersten Punkte in der 2. Halbzeit gehörten wieder Unified, Haspe ließ jedoch einen 12.4-Lauf folgen. Unified verlor in fünf Angriffen nacheinander überhastet den Ball, fing sich aber ohne Ansprache vom Coach wieder. Die Antwort war ein 7:0-run zum Ende des Viertels. Unentschieden ging es also in den Schlussabschnitt, der mehr als umkämpft war. Mehrere Führungswechsel, hohe Intensität, und es blieb spannend, in der 38. Minute zeigte die Anzeigetafel ein 49:49. Haspe blieb weiter heiß von außen, Unified spielte weiter hohes Tempo. Und der Favorit wankte, aber blieb dann doch kühl und sicher, zwei gut herausgespielte Würfe in Folge brachte den Gast mit 5 Zählern in Front. In der letzten Minute verkürzte der TSV noch auf 2 Zähler, sicherte sich durch Kampf noch den letzten Ballbesitz, konnte aber keinen kontrollierten Wurf mehr abgeben, der die Chance auf eine Verlängerung gebracht hätte.
Kurz hingen die Köpfe nach der verpassten Gelegenheit, die so erst einmal wieder kommen muss. Aber schnell war klar, dass das Team eine bärenstarke Leistung auf das Parkett gelegt hatte, gegen eine Mannschaft, die letztlich mit viel Routine, klugem Passspiel und sicheren Würfen mehrerer Spieler eine klasse Mannschaftsleistung zeigte. Vier Spieler trafen von außen, mit acht Dreiern legte Haspe den Grundstein zum Erfolg, ließen nur an der Freiwurflinie einiges liegen (2 von 12).Dort steigerte sich Leon hingegen weiter zu den letzten beiden Spielen, 7 von 12 lassen noch etwas Luft, gehen aber schon in die richtige Richtung.
Unified wiederum hat erneut über 50 Punkte erzielt, nicht wie gewohnt mit 15 oder mehr Zählern gegen Haspe verloren und das Spiel hindurch offensiv gleichmäßig gepunktet. Ohne zwei Center, in der zweiten Hälfte lange mit einem 1,80m/67kg- Guard in der Zone unterwegs, in keinem Viertel zwanzig oder mehr Punkte kassiert, auch für Unified gab es einiges zum stolz sein, wenn auch ein paar der Athleten etwas weniger Einsatzzeit als gewohnt erhielten.
Unnötig und sehr unglücklich war jedoch ein Zusammenstoß kurz vor Schluss zwischen Patrick (Haspe) und Martin (TSV), beide verließen blutend rund eine Minute vor Ende das Spielfeld. An dieser Stelle also noch der Wunsch nach Haspe, dass die Platzwunde gut verheilt ist!!
Martin Hansmeier