Am 27.03. gastierte der TSV beim Tabellennachbarn aus Haspe. Das Hinspiel ging mit drei Punkten verloren und so gab es die inoffizielle Devise, dass ein Sieg, der direkte Vergleich und damit der 3. Tabellenplatz errungen werden sollten.
Offiziell fehlten aber sowohl Hübi unter dem Brett als auch Coach Kalle und damit viel Erfahrung. Kalle hatte im Training noch einiges zum Thema Rebounding und Ausboxen üben lassen, eine der Schwächen in den vorherigen Partien.
Kalles Fehlen nutze Leon beim Anlegen der Spieler auf dem Spielbericht, um mich als Coach einzutragen, womit er sich mutmaßlich mehr Spielzeit erhoffte, da ich als sein Back-Up ja anderweitig beschäftigt war. Das hielt ihn aber nicht davon ab, gleich schon mal die erste Fünf festzulegen. Kalles Androhung, jeden, der… (bitte nach Gutdünken ankreuzen) …a) nicht schnell genug zurück läuft …b) nicht mit allem, was er hat, zum Rebound geht …c) in der Defense nicht Alles gibt …, auf die Bank zu setzen und bis zum Ende des Spiels dort zu lassen, nahm ich in der Ansprache vorm Spiel schon mal vorweg. Besonderes Augenmerk sollten alle auf die Abpraller legen. Wie geübt.
Der Beginn wirkte auf beiden Seiten etwas nervös, Haspe kam aber früher in einen Rhythmus und war nach vier Minuten mit 7:3 in Front. Insgesamt stand aber unsere Abwehr schon ganz gut, viel wurde nicht zugelassen, und so blieb Unified dank der ersten sieben Punkte von Thomas nicht nur dran sondern ging zum Pausenpfiff mit vier Malte-Zählern in Front.
Das zweite Viertel gehörte dann Mika, der konstant punktete und hüben wie drüben gute Arbeit am Brett leistete. Zehn Punkte und sicher ebenso viele Rebounds waren der Lohn, dazu leider auch zwei Fouls. Hinten stand die Zone, und so setzte sich der TSV über 14:23 bis auf 18:31 ab, ehe Haspe kurz vorm Seitenwechsel noch mal ein wenig aufholen konnte.
Egal, wie weit Unified zur Halbzeit vorne ist, es steht zu Null, dieser Klassiker aus dem Handbuch der Motivation darf nicht fehlen und zeigt auch meistens seine Wirkung. Irgendwer, nicht der Coach natürlich, streute es also ein, aber eigentlich musste das Team nur so weiterspielen wie bisher.
In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel schnell ruppiger, Leon monierte früh und erhielt dann auch schnell ein T sowie in der Folge ein Foul, eine Auszeit brachte hier etwas Ruhe. Haspe stellt im Laufe des Viertels dann auf Manndeckung um, denn am Rückstand änderte sich nicht viel und Manndeckung ist gegen Unified immer eine vermeintlich sichere Sache. In dieser Phase übernahm Leon und hielt den Gastgeber mit acht Punkten in Folge auf Abstand.
Im letzten Viertel blieb Haspe bei der defensiven Variante, was zumindest dafür sorgte, dass beim TSV die Rotation kürzer wurde, denn zu offensive Laufwegen und sauberem Blockstellen steht noch nicht viel im Playbook der Hoheleyer. Konnte zuvor hauptsächlich auf die Variantemit zwei Partnerspielern zurückgegriffen werden, liefen die letzten sieben Minuten mit dreien. Nach wie vor lief vieles über Leon, auch wenn Thomas immer mal wieder einen Treffer einstreute, an diesem Abend eine große Konstante. Und nach wie vor kam Haspe kaum mal gefährlich nahe. Zwischen der 36. und 37. Minute sammelte Christian sich schnell drei Fouls ein und verdiente sich dank seines Fleißes einen frühen Feierabend. Doch auch jetzt, mit einer kleineren Variante, kippte die Partie nicht mehr. Die Führung aus dem zweiten Viertel trug Unified durch das Spiel, neben einer grandiosen defensiven Vorstellung aller. Ein kleiner Wehrmutstropfen war, dass nicht alle Athleten auf ihre verdienten Minuten kamen. Der ging aber im Jubel verloren.
Dank des besseren direkten Vergleiches tauschten Haspe und Unified an diesem Abend die Tabellenplätze, die Schwarz-Gelben haben es am 10.April gegen Boele dann selbst in der Hand, die Saison auf Platz drei zu beenden. Dass das Hinspiel deutlich gewonnen wurde, sollte nicht zu selbstsicher machen, denn Boele, zuvor nur mit wenigen Erfolgen, bezwang kürzlich sicher BG6, wir sind also gewarnt.
Martin Hansmeier