Am Sonntag, dem 26. Mai 2013 um 14:45 Uhr kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Nina Schnietz stellte so eben den 76:52-Endstand her, die letzten Sekunden liefen auf der Anzeigetafel ab. Die Werbebanden wurden schlichtweg umgelaufen und es blieb eine hüpfende, kreischende Spielertraube. Der TSV hat es geschafft und ist deutscher Meister 2013.
Nach Siegen über die Rhein-Main-Baskets (77:51) im Halbfinale und dem Top4-Ausrichter Junior Panthers Osnabrück (76:52) im Finale sicherten sich die Hoheleye-Mädels vor einer Großzahl Hagener Fans den ersehnten Titel. Gratulation an einen verdienten Meister!
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Einen ausführlichen Video-Bericht gibt es auf der Seite des DBB.
Halbzeit: 33:27
Im Halbfinale warteten die Rhein-Main Baskets aus Langen auf den TSV. Die Baskets gingen zu Beginn das gewohnt hohe Tempo der 60erinnen mit. Zunächst hatte dies auch Erfolg. Mit 6:3 gingen die Hessinnen erst einmal in Front. Alina Gimbel und Leonie Schütter wendeten das Blatt aber schnell mit einem 10:0-Lauf.
Mit der Herausnahme Sarah Lückenottes nahm der TSV aber in der Folge auch das Tempo raus und konnte sich nicht weiter absetzen. Im Gegenteil, in der 16. Minute drohte beim Stand von 23:22 ein erneuter Führungswechsel, ehe Kramer und Co. wieder das Gaspedal fanden und auf 33:24 erhöhten. Ein Ballverlust und ein daraus resultierender Buzzer Beater des MVP Lisa Janko ließ den Vorsprung zur Halbzeit allerdings schnell wieder schmelzen.
Nach dem Seitenwechsel agierten die 60erinnen weiterhin aggressiv in der Verteidigung und versuchten schnell zu punkten. So konnte dem Team von Rolo Weidemann auch Schritt für Schritt der Zahn gezogen werden. Nach 33 gespielten Minuten (66:34) waren sich die mitgereisten Fans sicher: Der TSV würde wie schon 2012 im Finale um die WNBL-Krone kämpfen.
Das Trainergespann Tobit Schneider/Carsten Froese nutzte die Schlussminuten, auch die Bankspielerinnen zu ihren verdienten Einsätzen zu bringen. Pauline Grunert bedankte sich für ihren Kurzeinsatz mit zwei Punkten und sorgte für Jubelszenen auf der TSV-Bank. Das sympathische Team der Rhein-Main Baskets um Lisa Janko errang am Folgetag die Bronzemedaille.
Halbzeit: 22:36
Im Finale kam es am Sonntag um 13.30 Uhr zum Showdown. Auf der einen Seite der Gastgeber, die Junior Panthers aus Osnabrück, die im Halbfinale mühelos gegen den Rhöndorfer TV gewannen und sich zuvor bereits gegen das hochgehandelte Team aus Göttingen durchsetzten. Auf der anderen Seite der TSV, der bereits im letzten Jahr im Finale stand und in diesem Jahr mit nur einer Niederlage souverän ins Finale marschierte.
Wem würde es gelingen, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken? Den Niedersachsen mit dem eher kontrollierten Spiel oder den Westfälinnen mit Tempobasketball, wie man ihn in Hagen bestens kennt?
Zunächst ließ sich die Frage nicht so schnell beantworten. Osnabrück fand gut in die Partie, auf Hagener Seite stand in der Anfangsphase – wie so häufig – Leonie Schütter im Mittelpunkt des Hagener Angriffspiels. Mit überragenden 14 Punkten, davon vier Dreiern in den ersten Minuten, hielt der Rookie des Jahres den TSV leicht in Front. Mit der Umstellung auf eine Ball-Raum-Verteidigung geriet auf der anderen Seite der Angriffsmotor der Junior Panthers ins Stocken. Da bei den 60erinnen auch Paulina Fritz und Mali Schrage zu Punkten wussten, setzte sich das Team von Schneider/Froese über 26:19 mit 36:22 zur Halbzeit bereits ab.
Die Junior Panthers kamen allerdings wild entschlossen aus der Kabine und verkürzten den Rückstand schnell auf neun Punkte. Eine Auszeit und zwei Dreier von Mona Kramer und Sarah Stock beruhigten die Hagener Gemüter auf den Rängen und der Bank schnell. Dieser Konter wirkte beim Gastgeber augenscheinlich wie ein Schock. Sarah Stock war nun kaum zu stoppen und punktete nach Belieben. Mona Kramer und ihre Mitspielerinnen ließen weitere Dreipunktewürfe hageln und der TSV führte im Finale der deutschen Meisterschaft mit 61:36!!! Mit einer 25-Punkte-Führung im Rücken ging es ins letzte Viertel.
Hier kam der TSV für ein paar Minuten vom Weg ab. Anstatt weiterhin offensiv zu spielen, spielte der TSV nun langsam, mit der Folge, dass vier Minuten lang kein einziger Punkt gelang. Da die Verteidigung aber stand und Osnabrück zu wenig Mittel gegen die Ball-Raum-Verteidigung fand, bedeutete die eigene Offensivflaute keine Wende zu Ungunsten des TSV. In der Folge gelangen der Osnabrücker Cherina Kaiser allerdings schnelle acht Punkte in Serie. Doch Sarah Lückenotte gelang unmittelbar im Gegenzug mit dem insgesamt 13ten Dreier der Hagener Scharfschützen der finale Gamebreaker und ermöglichte das anschließende Schaulaufen drei Minuten vor dem Ende. Pauline Grunert, Elsa Bönicke, Toni Fritz und eben Nina Schnietz mit den letzten Punkten der Saison erlebten die Schlusssekunden des neuen deutschen Meisters auf dem Spielfeld.
Mit diesem tollen Erfolg holte der TSV die erste Vereinsmeisterschaft seit 1999 nach Hagen. Paulina Fritz stemmte das Meisterschaftsbild stolz in die Höhe. Sarah Stock war es vorbehalten das Meisternetz abzuschneiden und die Trainer erhielten eine Meisterdusche. Der neue deutsche Meister bedankt sich zudem bei den Junior Panthers aus Osnabrück, der in der Kürze der Zeit ein tolles Turnier ausrichtete.
Für den TSV siegten:
Nina Schnietz (0/2), Mona Kramer (6/11), Sarah Lückenotte (5/6), Sarah Stock (19/25), Antonia Fritz (0/0), Paulina Fritz (4/3), Elsa Bönicke (0/0), Jasmin Schrage (0/2), Pauline Grunert (2/0), Leonie Schütter (15/17), Alina Gimbel (22/10), Ayse Colakoglu (4/0).