Oberliga 3 Herren (Spieltag 18)
Spielbericht OLH

 

BC Langendreer – TSV Hagen 1860

 

Endstand: 76:83 n.V.
Viertelergebnisse: 25:10/12:20/20:22/9:14/10:17

 

Spitzenspielwochen für die 60er. Erst wartete das Duell der punktgleichen Tabellennachbarn, bevor es nächste Woche gegen den Tabellenführer Lüdenscheid geht. Die Hagener wollten gegen den Tabellendritten ihren zweiten Tabellenplatz zementieren. Mit einem Sieg hätte man den direkten Vergleich gegen die Bochumer in der Tasche und man wäre dem zweiten Platz einen Riesenschritt nähergekommen. Gleichzeitig wollte man den Lüdenscheidern die vorzeitige Meisterschaft versauen, die nur bei einer Hagener Niederlage hätte stattfinden können. Doch dieses Unterfangen musste man mal wieder ohne Nils Scheller, Julius und Johnny antreten.

Die 60er starteten miserabel ins Spiel. Wenig Energie und kaum Einsatz zwang die Hagener zur frühen Auszeit. Doch in diesen ersten 10 Minuten ging wenig bei den Gästen. In der Defense wenig Intensität, in der Offense kam man nicht mit dem Druck der Gastgeber klar und so sollte man nach fünf Minuten bereits mit 12 Punkten zurückliegen. Ein Steal von Tim machte wieder ein wenig Hoffnung, dass die 60er endlich die defensive Intensität finden würden, doch Langendreer antwortete mit zwei Dreiern und stellte auf 21:5. Die 60er verballerten also bereits ihre zweite Auszeit. Martin machte dann nach der Auszeit Ansage, die dem Spiel wohl die entscheidende Wendung geben sollte. Ganzfeldpresse und auf einmal war man da und wach.

Das spiegelte sich im ersten Viertel zwar noch nicht ganz wider, aber im zweiten Viertel waren die 60er defensiv plötzlich griffiger. Langendreer sollte erst ihre höchste Führung der Partie markieren (27:10), bevor die 60er durch Felix und Martin einen 8:0 Lauf starteten und wieder auf 27:18 verkürzen konnten. Die 60er, sie waren auf einmal wieder da. Das Rezept gegen die Presse sollten die Gastgeber nie herausfinden und so war man zur Halbzeit wieder auf 37:30 herangekommen.

Das dritte Viertel war ein ausgeglichenes Viertel. Die 60er fanden ihr Händchen der Dreierlinie. Noah fing an und Haller netzte zweimal in Folge ein. Der Ausgleich war erreicht und die Gästefans eskalierten. Langendreer antwortete aber ihrerseits mit einem Lauf und zog schnell wieder auf 48:43 davon. Diese 10 Minuten waren sehr komisch, Lauf für Hagen, Lauf für Langendreer. Die Bochumer hatten leider den letzten Lauf in diesem Viertel und gingen mit einem 5 Punkte Vorsprung in die letzten 10 Minuten.

Auch hier hatte Langendreer lange die Nase vorn. Die 60er blieben zwar in Schlagdistanz, doch konnten nie so ganz rankommen, geschweige denn in Führung gehen. Vier Minuten vor dem Ende führten die Gastgeber immer noch mit 62:58, doch die Hagener hatten jetzt die Oberhand. Noah per And1 und einem weiteren Korbleger sollte die erste Führung für die Hagener bedeuten 62:63. Noah sollte die Hagener mit einem Freiwurf nach technischem Foul gegen den gegnerischen Coach und noch einem Korbleger dann mit 2 Punkten in Front bringen. 30 Sekunden Zeit für Langendreer um noch zurückzuschlagen. Das taten sie auch. Doch die Hagener hatten noch 13 Sekunden Zeit, um den Knockout zu vollführen. Der letzte Wurf sollte sein Ziel aber nicht finden. Hieß also Overtime.

Beide Teams egalisierten sich schnell in der Overtime. Martins letzte Aktion sollte die Gäste in Führung bringen, die schnell antworteten. Haller per Freiwurf brachte die beruhigende 68:69 Führung für schwarz-gelb. Und jetzt wurde es ganz wild. Martins fünftes persönliche Foul. 0/2 Freiwürfen auf Langendreer Seite, was die Hagenerer im Gegenzug mit drei Punkten bestrafte, aber dem nicht genug. Schäfer haute im nächsten Angriff einen komplett ansatzlosen Dreier Richtung Korb. Die Bank schlug schon die Hände vor dem Kopf zusammen, doch als der Ball durch den Ring fiel und der Bochumer Coach zur Auszeit bat war die komplette Hagener Bank am Ausflippen. 68:75 für die 60er. Unfassbar! Nach 17 Punkten Rückstand führte man jetzt 2 Minuten vor Schluss mit 7. Langendreer steckte aber nicht auf. Verkürzte noch einmal auf 72:75. Die Antwort lieferten die 60er aber prompt. Wieder 6 vor für den TSV. Wer meint, dass dieses Spiel nicht noch wilder werden würde, täuschte sich. Schäfer wieder für 3, doch während der Ball noch in der Luft war ertönte ein Pfiff. Der Ball klatschte ans Brett und fiel rein. Plus Foul gegen Langendreer, aber nicht an Schäfer, sondern an Manny und nicht nur ein Foul, ne gleich zwei. Eins davon sogar unsportlich. 4 Freiwürfe für Manny, die Bank sah die Mannschaftskasse schon klingeln. Doch der blieb cool. Mit 2 Treffern konnte Manny verhindern, dass die Mannschaftkasse weiter gefüllt werden sollte und sollte gleichzeitig die Entscheidung herbeiführen. Die 60er zeigten ihre Comeback Qualitäten und gewannen am Ende vielleicht ein wenig glücklich, aber beim besten Willen auch nicht unverdient gegen den Tabellendritten und haben jetzt zwei Punkte Vorsprung auf Platz 3. Lüdenscheid verlor gleichzeitig ihr zweites Spiel in Serie und wird nächste Woche auf motivierte Hagener treffen, die den Meisterschaftskampf vielleicht doch nochmal spannend machen wollen.


Für den TSV spielten:

Cichocki, M. (1); Manderla, N. (20); Schäfer, N. (11); Schmalenbach, M. (5); Dukatz, M. (4); Busch, E. (4); Huchtmann, F. (12); Overhoff, T. (4); Haller, N. (12); Miethling, M. (10)

Tim Overhoff